Lösungsorientierte Kurzzeittherapie

Systemisch-lösungsorientierte Ansätze betrachten den Menschen in seiner Gemeinschaft bzw. seinen Beziehungen zur Familie, zu Freunden, zum Team und zur Organisation.

Der Therapeut orientiert sich immer an der Lebenswelt und der Lebensgeschichte des Einzelnen, um individuelle, passende Lösungen zu erarbeiten und Wege aus der Krise zu finden. Probleme gehören zum Leben. Sie sind Impulse für Entwicklung und persönliches Wachstum. Der Schlüssel zur Überwindung dieser Schwierigkeiten liegt beim Klienten selbst. Er weiss nur noch nicht, wo er suchen soll.

In der lösungsorientierten Beratung machen sich Berater und Klient gemeinsam auf die Suche.

Der lösungsorientierte systemische Ansatz wurde 1982 erstmals von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg vorgestellt. Er geht von dem Standpunkt aus, dass es hilfreicher ist, sich auf Ziele und Ressourcen zu konzentrieren, anstatt auf das Problem und deren Entstehungsgeschichte. Die Aufmerksamkeit ist auf positve Unterschiede zu lenken und dabei zu verstärken. Das, was bereits jetzt gut funktioniert, möge zukünftig in noch stärkerem Masse umgesetzt werden.

Aktuelle Ergebnisse der Hirnforschung, insbesondere das Konzept der Neuroplastizität besagen, dass sich das Gehirn in seiner Struktur und den damit zusammenhängenden Funktionen laufend verändert und der jeweiligen Veränderung anpasst. Durch zielgerichtete Modifikationen werden neuronale Lösungsnetzwerke gebildet und verstärkt. Problemnetzwerke hingegen verkümmern und verlieren ihren Einfluss. Durch Üben und Lernen verstärken sich die synaptischen Verbindungen zwischen den entsprechenden Neuronen.
Gemäß dem Bekenntnis zur Einfachheit ist es in komplexen Situationen und Systemen nicht immer hilfreich, sie vollständig verstehen zu wollen. Oft ist es besser zu beobachten, was gut funktioniert, um sich dann in kleinen Schritten in die gewünschte Richtung zu entwickeln.

Die drei Grundprinzipien der Lösungsfokussierung:
1. Repariere nicht, was nicht kaputt ist.
2. Finde heraus, was gut funktioniert und passt – und tue mehr davon.
3. Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert, dann höre damit auf und versuche
etwas anderes